Die am Anfang des 12. Jahrhunderts vom Benediktinermönch Gallus Anonymus verfasste "Cronica et gesta ducum sive principum Polonorum" beginnt in der Mitte des 9. Jh. mit Popiel, dem legendären Fürsten Popiel. Die Chronik beschreibt den despotischen Herrscher von Gniezno als bösartig und gewalttätig. Auf Drängen seiner Ehefrau habe Popiel seine Verwandten der Verschwörung bezichtigt und hinrichten lassen. Nachdem der Despot seine Polanen schutzlos den Angriffen der Wikinger ausgeliefert habe, sei er um das 840 von Piast abgesetzt worden. Daraufhin soll sich Popiel in seinem Turm bei Kruszwica am Golposee verschanzt haben und dort mitsamt seiner intriganten Gattin von Mäusen aufgefressen worden sein.....
.....diese vorhistorische Legende diente dem polnischen Regisseur Jerzy Hoffman als Rahmenhandlung und Kulisse für seinen Film "Stara basn. Kiedy slonce bylo bogiem" ("Alte Erzählung. Als die Sonne Gott war"), der am 19. 2003 September in Polen uraufgeführt wurde. In seinem 35. und bisher letzten Film nimmt sich der heute 77jährige einmal mehr eines polnischen Nationalepos - diesmal aus der vorchristlichen Zeit des Landes - an. Wie bereits 1999 in "Ogniem i mieczem" ("Die Kreuzritter 5 - Mit Feuer und Schwert") wartet er mit der "Crème de la Crème" der Schauspieler des historischen polnischen Films auf, die er nach Józef Ignacy Kraszewskis Roman "Stara basn" und Józef Hens Drehbuch agieren lässt.....
Fürst Popiel (Bogdan Stupka) ermordet einen seiner beiden Neffen und schiebt das Verbrechen dessen Bruder zu, den er "zur Strafe dafür" blenden lässt. Seine anderen Verwandten lädt er an sein "Sterbebett", damit sie seinem Sohn die Treue schwören. Der "Versöhnungstrunk" ist jedoch vergiftet. Seinen Getreuen präsentiert Popiel die Getöteten so, als dass sie sich gegenseitig erschlagen hätten. Als jedoch ein Hund das Gesicht eines Toten ableckt und kurz darauf tot umfällt, quittiert Popiels Heerführer Piastun (Daniel Olbrychski) seinen Dienst. Die zerstrittenen Polanenstämme müssen Popiel nicht nur Getreide liefern, das er in seinem Turm bunkert, sondern auch Geiseln stellen. Piastun beschwört die Einheit der Stämme, die sich nun auch noch der von Popiel herbeigerufenen Wikinger erwehren müssen......
.....deren Dolmetscher, dargestellt von Wiktor Zborowski, dem Hünen Longinus Podbipieta aus "Ogniem i Mieczem", noch einen Kopf kleiner als Jarl Sigvald (Dariusz Juzyszyn) geraten ist. Hauptperson des Films ist jedoch Ziemek (Siemowit), der Sohn von Piast, dargestellt von Superstar Michal Zebrowski. Dieser verliebt sich in Dzwia S(Marina Aleksandrova), die Tochter des Stammesältesten Wisz (Ryszard Filipski), der von Popiel Schergen Smerda (Maciej Kozlowski) heimtückisch ermordet wird. Neben Dziwa, die dem Tempel des viergesichtigen Gott Swietowit als Priesterin versprochen wurde, ist auch ihre Schwester Mila (Katarzyna Bujakiewicz) ein echter Eyecatcher. Beeindruckend sind auch die 87jährige Krystyna Feldman als Orakel und Maria Niklinska als Kräuterfrau Zywia.
Neben dem Tempel des viergesichtigen Swietowit ist auch die gewaltige Holzburg des Fürsten sehr gut gelungen. Bekleidung, Waffen und Rüstungen der Slawen und der Nordmänner weisen ebenfalls ein hohes Maß an Authentizität vor. Auch die Witwenverbrennung bei den Slawen